Grundsätzlich sollte ein BIOS Update nur vorgenommen werden, wenn ein System Probleme verursacht, oder wenn durch ein BIOS Update neue Sicherheitsupdates fürs System eingespielt werden. 


Bei einem BIOS Update werden die Standardeinstellungen wiederhergestellt, sollten von Ihnen Änderungen vorgenommen worden sein, müssen diese nach dem Update wieder manuell eingestellt werden. 


Bei Supermicro Systemen erhalten Sie das BIOS auf der Hersteller Webseite, indem Sie entweder den Server selbst oder das Mainboard suchen. Alternativ gibt es auf der Website auch direkt eine BIOS Liste


Supermicro Website, rot markierter Hinweis von uns eingefügt (Quelle: supermicro.com)



Auf der Download Seite des BIOS stehen release Notes, was für Änderungen in dieser BIOS Version vorgenommen worden. Ebenfalls werden dort häufig wichtige Informationen gelistet, bspw. bei AMD EPYC Servern, welche Mainboard Revisionen unterstützt werden, oder ob ein spezieller Flash Vorgang nötig ist. 


Unterschiedliche BIOSe bei unterschiedlichen Mainboard Revisionen

Supermicro Website, rot markierter Hinweis von uns eingefügt (Quelle: supermicro.com)



Sobald der Download abgeschlossen ist, gibt es verschiedene Wege das BIOS zu flashen, die einfachste ist vermutlich über die IPMI Weboberfläche. Dies erlaubt es Ihnen, das BIOS remote zu updaten. Hierfür ist für manche Systeme eine Lizenz notwendig, die sogenannte OOB-Lizenz, bei vielen Supermicro Systemen ist diese Lizenz aber bereits enthalten. 


Update via IPMI WebGUI


BIOS Update per IPMI WebGUI


Supermicro hat bei vielen Systemen eine neue Weboberfläche, Ihre Oberfläche kann sich also vom Beispiel Bild unterscheiden. Das Prinzip ist allerdings immer das gleiche. 


Im BIOS Download befindet sich eine 16MB oder 32MB große Datei, die bei den neueren Supermicro Systemen auf .bin endet. Wenn sie nicht auf .bin endet, dann meist auf eine Zahlenfolge wie bspw. .625 die Dateiendung ist ein Datestamp.


Diese Datei muss über die Weboberfläche hochgeladen und geflashed werden, der weitere Prozess des Flashs ist relativ selbsterklärend, da man sich nur durch Menüs klicken muss. Um einen vollständigen Flash zu machen, sollten Optionen wie Preserve NVRAM und Preserve SMBIOS abgehakt werden. 

Nach einem Neustart sollte das BIOS auf der neusten Version sein. Das BIOS wird beim Flash zurückgesetzt, wenn Sie BIOS Einstellungen vorgenommen haben, müssen diese wieder zurückgestellt werden.


Update via USB-Stick


Das Update via USB-Stick ist je nach System etwas unterschiedlicher, bei neueren Systemen wird dafür nämlich ein IPMI Nutzer und Passwort benötigt. Ab H12 und X12 Mainboards kann es sich bereits um das neue Verfahren handeln. Sollte einer der Schritte abweichen, lohnt sich auch immer ein Blick in die Anleitung von Supermicro, welche im Download enthalten ist. 


Ansonsten muss der gesamte Inhalt des Downloads auf einen FAT32 formatierten USB-Stick kopiert werden, dieser USB-Stick dann am System angeschlossen werden. Beim Boot muss das System dann über eine veränderte Boot Reihenfolge in die "Integrated EFI:SHELL" hochfahren. Wenn im BIOS im Reiter Boot der Boot Mode Select auf Legacy steht, erscheint die integrierte EFI-Shell NICHT als Boot Option, der Boot Mode Select sollte auf DUAL oder UEFI stehen. 


In der EFI-Shell muss der USB-Stick zuerst gemounted werden, dies funktioniert einfach über den Befehl "fs0:" . Möglicherweise muss auch "fs1:" oder "fs2:" eingegeben werden, der USB-Stick kann nämlich an eine andere Stelle verrutschen, je nachdem ob andere Filesysteme erkannt werden. Beim Start der EFI-Shell werden auch alle angeschlossenen Drives gelistet


Beispielbild einer UEFI Shell


 Per "cd pfad\zum\update" muss in den BIOS Download gewechselt werden. Mit dem Befehl "dir" das aktuelle directory anzeigen, um sicherzustellen, dass man im korrekten Ordner ist. 


Der letztendliche Befehl zum Flashen ist dann "flash.nsh <BIOS FILE>" , dieser Vorgang darf nicht abgebrochen werden. Es ist möglich, dass das System einmal neustarten muss und erneut in die EFI-Shell hochfährt, um den Update Prozess abzuschließen. Das BIOS Update ist fertig, wenn das Skript einen zum Power Cyclen des Servers auffordert. 


Ab H12/X12 kann es sein, dass der Flash Prozess anders ist, dies bitte im Download prüfen. Es sollte eine Command Example Datei im Download liegen. Der Befehl ist dann " flash.nsh [BIOS ROM FILE] [BMC USERNAME] [BMC PASSWORD] " Hierfür wird dann der BMC User und Passwort benötigt.


Nach einem Neustart sollte das BIOS auf der neusten Version sein. Das BIOS wird beim Flash zurückgesetzt, wenn Sie BIOS Einstellungen vorgenommen haben, müssen diese wieder zurückgestellt werden.